Konzeptpapier
Ein wissenschaftlicher Erkenntnisprozess
(Julia Krause, Friederike Mittmann, Sophie Reinhart)
Das
Schalthaus liegt an einem sehr zentralen Ort in Osnabrück. Es befindet sich
zwischen Schloss, Mensa, EW-Gebäude und StudiOS. Schon allein aufgrund dieser
Lage passieren am Tag mehrere tausend Personen, darunter auch viele Touristen,
das Schalthaus aus Beton.
Was aber
denken Passantinnen und Passanten, die dieses „Gebäude“ tagtäglich sehen?
Wissen sie um dessen wichtige Funktion?
Bei
einer Umfrage von 100 Personen konnten erste Ergebnisse eruiert werden: 52
Prozent der befragten Personen gaben an, nicht zu wissen, um was es sich bei
dem Betongebäude handelt. Lediglich 29 Prozent assoziierten das Gebäude
zumindest mit einem Parkhaus oder Schalthaus.
Unwissenheit verleitet immer auch zu Spekulationen.
Das
Gebäude wirke wie ein „Atombunker“, wie eine „Kläranlage“, ein „Güllefach“ oder
eine „Müllverbrennungsanlage“. Das sind nur einige der Beschreibungen für das
Schalthaus. 58 Prozent der Befragten finden es „hässlich“, auch Adjektive wie
„störend“ und „langweilig“ fallen. Der „graue Klotz“ sei fehl am Platz und
wirke erdrückend.
Dabei
ist das Schalthaus keinesfalls „langweilig“, denn die Prozesse, die in seinem
Inneren ablaufen sind sehr komplex und äußerst spannend. Allerdings weiß kaum
einer der Vorbeilaufenden über die tatsächliche Funktionalität des Schalthauses
Bescheid.
Auch
für uns gestaltete sich die Erforschung der Abläufe im Inneren als Spurensuche
und wissenschaftlicher Erkenntnisprozess. Im Verlaufe der Auseinandersetzung
änderte sich unsere Perspektive auf das Schalthaus zunehmend, je mehr uns klar
wurde, warum es an ebenjener Stelle steht und welche Funktionen es erfüllt,
desto weniger störten wir uns an seiner Präsenz!
Diesen
Erkenntnisprozess wollen wir allen Passantinnen und Passanten ermöglichen. So
greift unser Gestaltungskonzept sowohl die Umfrageergebnisse auf, sprich auf
den zwei Wänden der Parkhauseinfahrt befinden sich Antworten auf die Fragen „Um
was handelt es sich bei diesem Gebäude?“ und „Welche Funktionen könnte es
erfüllen?“ sowie Wünsche von den Befragten, wozu man dieses Gebäude nutzen
könnte.
Auf einer
Informationstafel wird das Rätsel um das mysteriöse Betongebäude gelüftet. In
Gesprächen mit dem Architekten und einem Verantwortlichen der Stadtwerke
Osnabrück recherchierten wir, was das Schalthaus leistet. Interessierte
Fußgängerinnen und Fußgänger können durch das Erlesen einer
Glasplattenaufschrift u.a. erfahren, was sich im Inneren des Gebäudes befindet.
Da unsere
Umfrage auch ergab, dass 66 Prozent der Befragten eine unauffälligere
Gestaltung einer auffälligeren vorziehen, haben wir uns gegen eine Fokussierung
auf den Betonkörper entschieden und wollten vor allem eine Aufwertung der
Garageneinfahrt vornehmen.
Die ausgewählten
Begriffe/Sätze sollen vor allem in weißer, hellgrauer und dunkelgrauer sowie in
gelber/orangener (Farbton des Schlosses) und auf den Glasplatten in dunkelroter
(Farbton des EW-Gebäudes) Farbe auf die Wand gesprayt/geklebt/gemalt werden.
Um
den Standort des Schalthauses auch in der Hinsicht aufzuwerten, dass
vorbeigehende Personen gerne verweilen können und wollen, schlagen wir zudem
vor, Sitzgelegenheiten zur Verfügung zu stellen, damit aus einem Durchgangsort
ein Verweilort wird. Auch diesen Wunsch vieler Studierender haben wir aus den
Umfrageergebnisse ableiten können.
August 2015
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